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Title The infernal cake walk
Originaltitle: Le Cake-walk Infernal
Regie: Georges Meliès
Darsteller: Georges Meliès
Erscheinungsjahr: 1903
Land: Frankreich
Stichwort: Epilepsie*
Release: 00.00.0000

Handlung
Eine Cabrettruppe führt exaltierte Bewegungen aus, angeführt und angestachelt von einem Teufel (George Meliès). Weder Titel noch die „infernalische“ Tanzvorführung haben auf den ersten Blick etwas mit der neurologischen Krankheit Epilepsie zu tun. Im Auge des Zuschauers (und in der cabarettistischen Absicht zur Groteske) entsteht etwas, was als „epileptic choreography“ bezeichnet werden kann.


Weitere Info
https://www.youtube.com/watch?v=uXVQXZb2nck
Isabelle Delmotte, Phenemological imagination, ethics, and empathy: The case of epilepsy, Cinema 11, S. 79-96.
Delmotte beschäftigt Bewegungsabläufe des tonisch-klonischen Anfalls, der auf der Bühne und im Film in der Regel „Epilepsie“ signalisiert. An einer Reihe von Filmen (The infernal cake walk 1903, Der letzte König von Schottland 2006, Control 2007, Augustine 2013, Electricity 2014) zeichnet sie die Umsetzung einer medizinischen Realität in ein Spektakel nach, die besonders in der neuern Cinematography ausgeprägt ist. Die äusseren Zeichen (Symptome) werden zu Versatzstücken einer Choreographie, die sich vom Vorliegen der Krankheit löst. Dies ist besonders in einem Historienfilm erkennbar, der die Vorkommnisse in der Salpetriere des Dr. Charcot erzählt, in der sich Krankheit und ihre zur Schaustellung als Hystrioepilepsie mischen.
Der Stummfilm eignet sich zu einer derartigen Entäusserung, die auch in anderen Filmen des frühen 19. Jahrhunderts genutzt wird, siehe hier: deshabillage impossible, Le; matelas epileptique, Le. Diese Choreographie vermittelt nach Delmotte „a pitying view of he falling“ disease“ (93) Es ist bemerkenswert, dass der Formenkreis „epileptischer Choreographien“ besonders in modernen Filmen Anklang und weitere Ausbildung (siehe „Control“) findet.


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