[ Handlung ] [ Weitere Info ] [ Info Filmdatenbank IMDb ]

Title Nur die Sonne war Zeuge
Originaltitle: Plein soleil
Regie: René Clément
Darsteller: Bill Kearns, Romy Schneider, Erno Crisa, Frank Latimore, Alain Delon, Marie Laforêt, Maurice Ronet
Erscheinungsjahr: 1960
Land: Frankreich
Stichwort: blind, Literaturverfilmung
Release: 10.03.1960

Handlung
Philipp Greenleaf, Sohn einer reichen us-amerikanischen Familie, macht in Italien Ferien mit seiner Freundin Marge. Philipp's ehemaliger, mittelloser Schulkamerad Tom Ripley ist beauftragt gegen eine Erfolgsprämie von 5.000 Dollar, ihn heimzuholen. Ständig gedemütigt und durch Philipp's Reichtum versucht, ermordet er ihn stattdessen und versucht danach sich an seine Stelle zu setzen. Er bedient sich seines Bankkontos und gewinnt Marge für sich. Als er das Spiel gewonnen zu haben glaubt, taucht Philipp's Leiche auf.


Weitere Info
Nach dem Roman von Patricia Highsmith "Der talentierte Mr. Ripley" (1955)
Remake: Der talentierte Mr. Ripley (Anthony Minghella, 1999)

Zu Anfang des Films treffen Philippe und Tom auf einer Strasse in Rom einen Blinden mit Blindenstock, den ihm Philippe nach einigen schlechten Scherzen über die Armut des Mannes abkauft. Die beiden jungen Leute spielen dann mit dem weissen Stock "Blinde" und reissen dabei ein Mädchen auf, das dem "blinden" Philippe zunächst helfen will. Nachdem sie auch mit diesem Mädchen gespielt haben, lassen sie es angetrunken einfach stehen.
Die Szene zeigt den Zynismus der beiden Jugendlichen, die auf nichts Rücksicht nehmen und lässt auch die sadistische Ader des "reichen Amerikaners", der sich alles kauft, auf spielerische Weise zum Vorschein kommen.
Das "Blinder"-Spielen verweist aber auch auf die ständige Blindheit der beiden ungleich-gleichen Partner, die beide schliesslich ins verderben führen. Dass alle bereitwillig auf dieses Spiel eingehen deutet ebenfalls voraus auf die Blindheit der Umwelt, die Tom sein ständiges Versteck- und Auftauchen-Spiel erst ermöglichen.

Bei Highsmith ist das Spiel mit der Blindheit weit subtiler. Tom glaubt sich am Ende von der Polizei entdeckt. Er ist blind gegenüber der Tatsache, dass er alle geblendet hat. Und so ist es nur folgerichtig dass der "Blender" zum Schluss das Spiel gewinnt, während der Rest der Welt, in der ansonsten die Greenleafs gewinnen und die Ripleys verlieren, im Dunkeln tappt.

Das Motiv des nur scheinbar betrogenen Betrügers, der am Ende denn doch mit Glück davon kommt, hat Woody Allen meisterhaft in "Match Point" in den Mittelpunkt seines Krimis gerückt.



Filminfo aus der IMDb Datenbank
[ Info Filmdatenbank IMDb ] [ Trailer ]

Copyright © 1998-2006 by Nikotto
modified by xiah