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Title Gefundene Jahre
Originaltitle: Random Harvest
Regie: Mervyn LeRoy
Darsteller: Ronald Colman, Greer Garson, Philip Dorn, Susan Peters, Reginald Owen, Bramwell Fletcher, Rhys Williams, Una O'Connor, Aubrey Mather
Erscheinungsjahr: 1942
Land: UK
Stichwort: Anfälle, Anstalt, Psychiatrie, Gedächtnisverlust, Veteran, Anfälle, Aphasie, Sprachstörung
Release: 00.00.0000

Handlung
Der britische Offizier Charles Rainieri, Sohn reicher Industriellen, hat im Schützengraben sein Gedächtnis verloren. Die Varieté-Tänzerin Paula Ridgeway nimmt sich seiner an und heiratet ihn als einen Gelegenheitsschriftsteller mit dem Namen John Smith. Durch einen Autounfall erlangt "Smithy" die Erinnerung an sein erstes Leben wieder, verliert aber jede Erinnerung an Paula. Der Industriellen-Sohn steigt zum Manager und Abgeordneten auf treu umsorgt von der Sekretärin Margaret Hanson, die keine andere als Paula ist. Sie gewinnt ihn erst zurück, als er sich wieder an das erste Leben mit ihr erinnert.


Weitere Info
nach dem gleichnamigen Roman (Random Harvest) von James Hilton (1941)
# James Hilton: Gefundene Jahre. Fischer Taschenbuch Verlag, 1998, 332 S., ISBN 3-59612-745-9

Die "wunderbaren" Wendungen im Leben von Smith / Rainier ergeben sich durch Verletzungen, "Anfälle" (Ohnmachtsanfall, anfallsartiges Deja Vue).

Die Eingangsszene, in der die Kamera auf die "Irrenanstalt" zufährt, in der der erinnerungslose Soldat des Ersten Weltkrieges "Smitty" untergebracht ist, wird in "Mathilde - Eine grosse Liebe" zitiert, als Marthilde ihre verloren geglaubten Verlobten ebenfalls in einer "Irrenanstalt" wiederfindet.

"Der Originaltitel des Buches, Random Harvest, wurde durch einen deutschen Kriegsreport inspiriert: „According to a British Official Report, bombs fell at random.“ (zu dt.: „Nach einem offiziellen britischen Bericht, fielen die Bomben nach dem Zufallsprinzip.“)."
(Wikipedia)

"Auch die Zensur in Hollywood, der Production Code, verlangte nach Veränderungen im Drehbuch. So wurde Rainiers erste Frau komplett aus der Filmhandlung gestrichen, damit Rainier nicht zum Bigamisten wurde. Des Weiteren durfte nicht angedeutet werden, dass er und Paula bereits vor der Ehe eine eventuelle intime Beziehung pflegten. James Hilton war trotz der Änderungen seiner Geschichte so angetan von dem Filmprojekt, dass er sich bereit erklärte, die Rolle des Erzählers am Anfang des Films zu übernehmen." (Wikipedia)


"Ein britischer Offizier wird während des Ersten Weltkriegs in einer Schlacht schwer verwundet und leidet seither an Amnesie und Sprachstörungen. Im Sanatorium des kleinen englischen Ortes Melbridge verbringt er daraufhin unter dem Namen John Smith mehrere Monate und hofft, dass seine Angehörigen ihn dort finden und ihm sagen können, wer er tatsächlich ist. Als der Krieg 1918 vorbei ist und die Menschen in den Straßen jubeln, gelingt es Smith die Heilanstalt zum ersten Mal zu verlassen. In einem Tabakladen will er sich Zigaretten kaufen. Da er noch immer Schwierigkeiten hat, zu sprechen, wird die Verkäuferin misstrauisch und schickt sich an, die Polizei zu alarmieren. Die Schauspielerin Paula Ridgeway, die sich ebenfalls im Laden aufhält, hat Mitleid mit dem scheuen Mann und rät ihm, umgehends zu verschwinden. Anschließend nimmt sie ‚Smithy‘, wie sie ihn von nun an nennt, mit in ein Pub und versucht, ihn aus der Reserve zu locken. Danach lädt sie ihn ins Theater zu einer Show ein, bei der sie auf der Bühne einen umjubelten Auftritt im Kilt hinlegt. Dabei erleidet Smithy einen Schwächeanfall und fällt zu Boden. Paula und ihr alter Freund ‚Biffer‘ bringen ihn in ein Zimmer über dem Pub, wo ihn Paula schließlich wieder gesund pflegt.

Als Paula zu Ohren kommt, dass die Wärter des Sanatoriums weiterhin nach Smithy suchen, beschließt sie, mit ihm Melbridge zu verlassen und nach Devon zu reisen. Dort kommen sie zunächst in einer kleinen Herberge unter und Paula erhält schon bald eine Anstellung als Stenotypistin. Durch ihr fröhliches Gemüt, blüht Smithy immer mehr auf und beginnt, Artikel für die Zeitung zu schreiben. Als er seinen ersten Artikel verkauft hat, macht er Paula einen Heiratsantrag. Nach ihrer Hochzeit ziehen sie in ein kleines Cottage und beginnen ein glückliches Leben zu zweit. Im November 1920 kommt ihr gemeinsamer Sohn zur Welt. Nur ein paar Tage nach der Geburt erhält Smithy ein Telegramm von einer Zeitung in Liverpool, die ihn fest einstellen möchte. Da sich Paula noch zu schwach fühlt, reist Smithy allein nach Liverpool und verspricht ihr, bereits am nächsten Abend wieder zu Hause zu sein.

Nachdem Smithy in der Industriestadt eintrifft, wird er auf dem Weg ins Büro der Zeitung von einem Auto angefahren und verliert sein Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, hat er die Erinnerung an die letzten drei Jahre seines Lebens verloren und weiß stattdessen wieder, wer er wirklich ist: Charles Rainier, ein vermögender Spross einer einflussreichen Familie. Er kehrt daraufhin nach Random Hall, dem Anwesen seiner Familie in London, zurück und erfährt, dass sein Vater in der Zwischenzeit verstorben ist. Seine Verwandten sind sehr überrascht über seine plötzliche Rückkehr. Vor allem Kitty, die Tochter des neuen Ehemanns seiner Schwester, begrüßt Charles herzlich.

Zurück in seinem alten Leben nimmt er die Familiengeschäfte in die Hand und steigt im Laufe der Jahre zum großen Unternehmer auf. 1932 wird er als „Industriemagnat von England“ in den Zeitungen gepriesen. Trotz seines Erfolges ist er nicht glücklich und es plagt ihn die Ungewissheit über die drei Jahre, an die er sich nicht mehr erinnern kann. Ein Schlüssel, den er in seiner Westentasche nach dem Unfall gefunden hatte, trägt er stets bei sich und er hofft, dass er eines Tages herausfinden wird, in welches Schloss der Schlüssel passt.

Seit drei Jahren wird er bei der Arbeit loyal von seiner Privatsekretärin Margaret Hanson unterstützt. Dabei handelt es sich um Paula, die er jedoch aufgrund seiner Gedächtnislücke nicht wiedererkennt. Paula hatte sein Bild in der Zeitung gesehen und da sie befürchtete, Charles würde sie als Hochstaplerin betrachten, die nur hinter seinem Geld her ist, bewarb sie sich als seine Sekretärin unter falschem Namen. Insgeheim hofft sie jedoch, dass er in ihr früher oder später seine Frau wiedererkennen wird.

Als Charles eines Abends mit Kitty, die ihn schon seit Langem bewundert und liebt, in einem Londoner Restaurant diniert, sagt er ihr, dass er ihre Gefühle erwidert und sie heiraten möchte. Margaret, die sein Kind kurz nach der Geburt verlor, fällt es schwer, ihre Fassung zu bewahren, als sie von seinen Heiratsplänen erfährt. Noch in der gleichen Nacht sucht sie Psychiater Dr. Jonathan Benet auf, der Charles im Sanatorium einst behandelte und dem sich Margaret bzw. Paula in der Zwischenzeit anvertraut hatte. Sie ist entschlossen, Charles die Wahrheit zu erzählen. Doch Dr. Benet macht ihr schließlich klar, dass Charles von allein Smithy in sich wiederentdecken muss, um wirklich davon überzeugt zu werden.

Am Tag, an dem Kitty und Charles die Musik für ihre Vermählung aussuchen, erlebt Charles ein kurzes Déjà-vu und Kitty erkennt, dass sein Herz noch immer einer anderen Frau gehört, weshalb sie die Hochzeit absagt. Daraufhin geht Charles nach Liverpool, um Hinweise auf seine drei verlorenen Jahre zu finden. Margaret folgt ihm und versucht behutsam wenngleich vergeblich, ihm bei seiner Sinnsuche zu helfen. Zurück in London startet Charles nun auch seine politische Karriere. Schon bald wird er ins Parlament gewählt und da er für seine neuen Aufgaben auch eine Ehefrau an seiner Seite braucht, schlägt er Margaret vor, ihn zu heiraten. Dabei gibt er ihr jedoch sofort zu verstehen, dass er ihr in der Ehe nur aufrichtige Freundschaft statt tiefer Liebe bieten kann. Bevor sie sich entscheidet, bespricht sie die Lage mit Dr. Benet. Obwohl dieser sie vor einer solchen Vernunftehe, die sie tief verletzen werde, warnt, ignoriert sie seine Bedenken und heiratet Charles ein zweites Mal.

Mit Margaret als treuer Gefährtin und engste Vertraute steigt Charles in der Politik weiter auf und wird sogar zum Ritter geschlagen. An ihrem dritten Hochzeitstag schenkt er ihr eine unsagbar teure Halskette. Doch trotz seiner Aufmerksamkeiten und seiner Freundschaft, sehnt sich Margaret nach der Liebe, die sie mit ihm als Smithy einst erlebte, weshalb sie sich entschließt, für ein paar Wochen allein zu verreisen. Nachdem Charles sie am Bahnhof verabschiedet, erhält er eine Nachricht aus einer seiner Fabriken in Melbridge, wo seine Arbeiter in den Streik getreten sind. Dort angekommen, schlichtet er die Streitigkeiten persönlich und verblüfft seinen Assistenten Harrison, als er sofort weiß, wo ein Tabakladen zu finden ist, obwohl er ihm gesagt hatte, dass er noch nie zuvor in Melbridge gewesen sei.

Margaret, die in der alten Herberge in Devon die Nacht verbracht hat, erfährt am nächsten Tag von der neuen Inhaberin, dass ein Mann vor wenigen Augenblicken bei ihr nach einem nahegelegenen Cottage gefragt hat. Angesichts dieser Neuigkeit eilt Margaret zu ihrem alten Zuhause. Als Charles beim Cottage eintrifft und sein Schlüssel in das Schloss der Haustür passt, strömen die Erinnerungen auf ihn ein. Als auch Margaret das kleine Landhaus erreicht und nach Smithy ruft, erkennt er endlich Paula in ihr wieder und beide fallen sich überglücklich in die Arme."

(Wikipedia)

Das Melodram entwickelt sich nach einer recht unwahrscheinlichen aber das Gefühl höchst wirksam strapazierenden Logik. Smith-Rainieri ist eine komplett in zwei Identitäten gespaltene Person.
Interessant wird der plot durch die "Macht der Liebe", die anstelle der Erinnerung den Protagonisten "zusammenhält". Beide Frauen, die ihn aufrichtig lieben, möchten von ihm nicht als "zweite Wahl" akzeptiert werden, denn sie fühlen, dass "Rainieri-Smithy" einer ihm nur durch Liebe bekannten Partnerin verbunden bleibt. Kitty trennt sich von ihm, weil sie die Anwesenheit Paolas spürt und Paola die Sekretärin wendet sich ihm nicht offen zu, weil sie nicht seine geliebte Sekretärin sein will. Smithy-Rainieri ist also nur als eine dritte Person identisch als Partner Paolas.
Smithy-Rainieri müsste an seinen Gefühlen wie Alkmene (Kleist) zweifeln und verzweifeln, weil der Gegenstand seiner Liebe nicht deren Gestalt trägt: Alkmene liebt ihren Gatten, hat sich aber Zeus in der Gestalt ihres Gatten in Liebe verbunden. Diese Identitätskrise ist hier "männlich" gewendet. Smithy-Rainieri liebt in der Gestalt von zweien die eine wahre.



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