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Title Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Originaltitle: Frøken Smillas fornemmelse for sne
Regie: Bille August
Darsteller: Julia Ormond, Robert Loggia, Gabriel Byrne
Erscheinungsjahr: 2006
Land: Dänemark
Stichwort: taub, Heimweh, Agoraphobie, zzurV
Release: 00.00.0000

Handlung
Die Gletscherforscherin und gebürtige Grönländerin Smilla Jasperson ist den Mördern ihres kleinen Landsmannes, des tauben Inuk-Jungens Isaiah auf der Spur. Sie stösst auf seltsame Todesfälle, die ein prähistorischer Wurm verursacht hat. Schliesslich entlarvt sie Dr. Tork, den skrupellosen Besitzer der "Greenland Mining Company" als den eigentlichen Drahtzieher alle vertuschten Unglücksfälle. Dieser will den Fund eines ins Arktiseis eingeschlagenen Meteroiten geschäftlich Nutzen und geht dabei über Leichen. Nur knapp entgeht Smilla, die ohne die Weiten Grönlands nicht leben kann, dank des Eingreifens zunächst schroff zurückgewiesener Männer der eigenen Ermordung.


Weitere Info
Die vielen wunderbaren Errettungen der Amateurdetektivin Smilla aus Mord- und Totschlagszenarien sollen hier ebensowenig diskutiert werden, wie das stets rechtzeitige Auftauchen zurückgewiesener und dann benötigter Helfer. Nachvollziehbar anhand der wunderschönen Arktisbilder msind Smillas Heimweh nach den Weiten Grönlands und die Höhenangst des kleinen Inukjungen.
Die grossartige Eingangsszene hätte - meiner Meinung nach - einen stringenteren Thriller, der laut Hitchcock ja nicht logisch zu sein braucht, verdient: Ein Inuk ist sosehr auf das Auftauchen seiner Beute aus dem Eisloch im zugefrorenen Ozean konzentriert, dass er den vom Himmel stürzenden Meteroit erst wahrnimmt, als er ins Eis eingeschlagen ist und ihn die dadurch erzeugte Flutwelle verschlingt.
Man möchte dort nicht unbedingt leben, versteht aber, warum andere Menschen widerspenstig und im übertragenen Sinne "taub" nirgendswo sonst leben möchten, ja eigentlich können. Dass sie schon im sonst so betulichen Kopenhagen Widerwille und Höhenangst erfasst, scheint zwangsläufig.
Der Film verwendet Krankheitszeichen nur als Versatzstücke an Gelenkstellen der sonst oft knarrenden Story-Mechanik.

Einige Beispiele:
Der kranke Inukjunge legt die Spur zurück zum Meteoriten.
Er ist taub, damit Smilla Dr. Tork später Lügen strafen kann.
Er hat Höhenangst, damit unwahrscheinlich klingt, er habe auf dem Dach des Hochhauses gespielt.
Der Meteorit erweckt einen Killerwurm, damit die Dimension der Bemühungen von Dr. Tork ersichtlich global sind.
etc.
Man kommt übrigens bei dieser Liste darauf, dass Crichtons Roman (und Film) Andromeda Strain (siehe hier) ein wenig Pate gestanden hat. Die globale Bedrohung durch Fremdkörper aus dem All. Das Zerfressen werden von innen heraus. Der Ausnahmepatient, der nicht stirbt. Das andere Zitatenbuffet sind die verrückten Weltherrscher der Bond-Filme.

Smillas geburtsbedingtes Gespür für Schnee bleibt eine Chiffre für Trotz und Standfestigkeit.
Der urzeitliche Killerwurm, dem sich die eigentlichen Probleme des Dr. Tork verdanken, wirkt mehr wie hergeholt, obwohl er rasch die Menschheit ausrotten könnte, würde er sein Eisloch in Richtung wärmere Gefilde verlassen.



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