In Rezensionen wird "Wonder" durchweg als "ein berührender Unterhaltungsfilm" oder "honest feel-good movie" lobend erwähnt. Filmen wie David Lynch “The Elephant Man” (1980) und Peter Bogdanovich “Mask” (1985) kann er nicht das Wasser reichen.

Vielleicht kommt man einer realistischen Bewertung von "Wonder" mit der Abwandlung einer Bemerkung von Oscar Wild näher. Wonder wäre ein perfekter Film über das traurige Schicksal eines behinderten Junge geworden, hätte er auch nur einen bemerkenswerten Fehltritt in Sachen "Gutsein" begangen. Für einen solchen reicht die kurze Szene mit einem Ehepaar nicht aus, das sich im Film über die unerträgliche Hässlichkeit Auggies beklagt so wenig aus wie der kurze Auftritt von unbelehrbaren Jugendlichen, die Auggie ans Leder wollen. Alle übrigen Szenen, in denen die beste alle Mütter, der verständnisvollste aller Väter, die liebste aller vernächlässigten Geschwisterkinder, die klügsten aller Lehrer und die bekehrbarsten aller Schulkameraden, die Auggie erst meiden und verhöhnen, dann aber bewundern und beschützen, auftreten, sind nur dazu geeignet uns am Ende doch nicht an die besten aller amerikanischen Welten glauben zu machen.