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Title Bestie Mensch
Originaltitle: Bête humaine, La
Regie: Jean Renoir
Darsteller: Jean Gabin, Simone Simon, Fernand Ledoux
Erscheinungsjahr: 1938
Land: Frankreich
Stichwort: Epilepsie, epileptischer Anfall, Anfälle, Literaturverfilmung
Release: 23.12.1938

Handlung
Lokomotivführer Jacques Lantier leidet seit seiner Kindheit an depressiven Zuständen, begleitet von Kopfschmerzen und Anfällen, die durch Akohol ausgelöst werden. Sie machen ihn - wie er und seine Umgebung glauben - zum "Triebtäter". Von seiner Jugendliebe hält er sich aus diesem Grund fern. Als die Frau des Bahnhofsvorstehers Roubaud seinen Weg kreuzt, kommt es zur Katastrophe.



Weitere Info
Nach dem Roman von Emil Zola, La Bête humaine / "Bestie Mensch", 1890. falsch zitiert mit "Der Totschläger" (falsch: Originaltitel "L´Assommoir", 1877) oder "Das Tier im Menschen".
Teil der Familiensaga: Rougon-Macquart

Remake: Fritz Lang: Human Desire, USA 1954

Jean Renoirs Verfilmung setzt andere Akzente als die literarische Vorlage. Bei Zola bestimmt erbliche Belastung durch eine Generation von Trinkern in seiner Familie Lantiers Verhalten. Im Film wird der Weg in die Katastrophe dagegen psychologisch sorgfältig begründet.

Lantier's Leiden besteht in einer nicht näher bezeichneten "Erbkrankheit". Lantier begeht Selbstmord. Durch den wider Willen begangenen Mord an der Frau des Bahnvorstehers, mit der er ein Verhältnis hat, glaubt er sich darin bestätigt, dass er dieser Krankheit unheilbar verfallen ist.

Weder im Roman noch im Film wird die ""Erbkrankheit"" Lantiers als Epilepsie bezeichnet. Allerdings soll Cesare Lombroso (1835 - 1909), Professor der gerichtlichen Medizin und Psychiatrie, Zola dazu beglückwünscht haben, mit Jacques Lantier einen ""vertoige criminel épilepoide"" beschrieben zu haben. (Temkin, O.: The falling sickness. A history of epilepsy from the Greeks to the beginnings of modern Neurology. Baltimore, London, The Johns Hopkin University 1971; siehe dazu ausführlich S. 378 - 379: "Zola did not expressly call Jacques Lantier an epileptic, but to contemporary physicians this diagnosis seemd clear." )

Und so wird dieser Film leider immer mal wieder angeführt, wenn von Epilepsie als Stigma die Rede ist. Dem Film wird damit die Zeugenschaft übertragen, Menschen mit Epilepsie seien mit Gewalttaten in Zusammenhang zu bringen.

Nicht selten wird der Typ des gemeingefährlichen Epilepsiekranken auf die Figur Lantiers zurückgeführt. (siehe Maio, G.: Die medialen Deutungsmuster von Krankheit und Medizin. In: Fortschr. Neurol. Psychiat. 2001, 69, 138-145, S. 141)
Die Darstellung Gabin's lässt kaum darauf schliessen, dass der Film die gezeigten Anfälle als epileptische kennzeichnen will.

Zum Roman
Ab 1873 verfasst Zola mehrfach „Sensationsbücher“, unter anderm „Der Bauch von Paris“ (1873), „Der Totschläger“ (1877), „Nana“ (1880), „Das Paradies der Damen“ (1883), „Germinal“ (1885), „Die Erde“ (1887), „Die Bestie Mensch“ (1890), „Das Geld“ (1891).

"The novel on which the film is based is part of a series of 20 novels that Zola wrote, which cover the history of a single family through several generations and through several decades of 19th-century French history. Each of these stories is capable of standing on its own, but they are more satisfying if you know at least something of the broader context. "La Bête Humaine" is one of the last few volumes in the series, and accordingly, it largely assumes a familiarity with the basic themes. Zola had two main concerns in these novels: (i) to show how certain family traits (positive and negative) re-appear in successive generations, and (ii) to show how the lives of a particular family reflect events and trends in French society as a whole." (IMDB , Nutzerkommentar: Author: Snow Leopard from Ohio )


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