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Title Lamb
Originaltitle: Lamb
Regie: Colin Gregg
Darsteller: Liam Neeson, Harry Towb, Hugh O'Conor
Erscheinungsjahr: 1986
Land: UK
Stichwort: Epilepsie, Anfälle, epileptischer Anfall, Literaturverfilmung, Heim, Anstalt, Behindertenfilm
Release: 06.11.1986

Handlung
Der 12-jährige Owen Kane leidet an auraeingeleiteten großen Krampfanfällen. Pater Michael Lamb will sich und den Jungen aus dem herzlos geführten Erziehungsheim befreien, in dem er arbeitet. In der sich daraus ergebenden ausweglosen Situation ertränkt Lamb seinen geliebten Schützling während eines provozierten Anfalls.


Weitere Info
Überzeugend und in ebenso ruhigen wie packenden Bildern erzählt der Film eine vorangekündigte Tragödie. Die Naivität eines aufrechten Priesters ist ebenso einsichtig wie die Lebenskraft eines seit frühester Jugend misshandelten jungen Menschen.
Deswegen ist doppelt unverständlich, warum Epilepsie gegen Filmende dazu herhalten muss, den tragischen Mord an Owen sozusagen zu legitimieren, ja ihn sogar als "ultimate act of love and mercy" (DVD-Cover) hinzustellen.
Obwohl Lamb schon einige Zeit mit Owen und seiner Krankheit vertraut ist, liest er sich - auf der Flucht und von der Polizei fast gestellt - in einer Stadtbibkiothek hastig "wissenschaftliche Erkenntnisse" zur Epilepsie an. Haften bleibt dabei, dass Epilepsie "unheilbar" ist und dass Anfälle wie "Fugue" empfunden werden können.
Während eines Gesprächs mit dem Jungen erfährt Pater Lamb dann, dass dieser die Momente vor dem Bewusstseinsverlust als Glück empfindet. Beide Erkenntnisse diabolisch gemixt ergeben für ihn dann die leider ganz unkommentierte Horrosvision, dass Epilepsiekranke im Anfall von ihrem Leid befreit werden können.
Bezeichnend ist, dass der Versuch von Owens krass überforderter Mutter, den Jungen während eines Anfalls mit einem Kopfkissen zu ersticken, klar verurteilt wird. Dabei bleibt es beim Versuch, dem mehr Verständnis entgegenzubringen wäre als der sentimentalen Menschenbeglückung durch einen überforderten Priester.
Das Filmende verstrikt die Autoren tragisch in eine gefährlichen Kette von Verzweifelungshandlungen und falsche Alibis. Der Täter scheint zum Opfer, ja zum unschuldigen Lamm gescheiterter Liebe zu werden. Der Warmherzigkeit des tragischen Helden hätte es keinen Abbruch getan, wenn erzählt worden wäre, dass Missverständnisse Kurzschlüsse provozieren können.


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