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Title burmesische Harfe, Die
Originaltitle: Biruma no tategoto
Regie: Kon Ichikawa
Darsteller: Rentaro Mikuni, Shôji Yasui, Jun Hamamura
Erscheinungsjahr: 1956
Land: Japan
Stichwort: Kriegsverletzung, Veteran
Release: 21.01.1956

Empfehlungen
Trauern

Handlung
Burma 1945: Japan hat den Krieg verloren. Einem Trupp einfacher japanischer Soldaten verleiht das Harfenspiel von Korporal Mizushima und der eigene Chorgesang Trost und Kraft. Von den Engländern gestellt, lässt er sich widerstandslos ins Lager Mudon bringen. Mizushima bleibt zurück. Erfolglos sucht er japanische Soldaten zur Kapitulation zu überreden. Er bleibt als buddhistischer Mönch in Burma, um seine gefallenen Kameraden zu beerdigen.


Weitere Info
Nach einer Erzählung für Kinder von Michio Takeyama

Die Szene, in der Japaner und Engländer dasselbe Lied anstimmen ("Home Sweet Home"), wodurch weiteres sinnloses Morden verhindert wird, nimmt die Schlussszene aus Kubrick's "Wege zum Ruhm" (1957) vorweg. Hier finden französische Soldaten "Frieden" beim Liedvortrag einer jungen Deutschen vom "treuen Husar" .

Ein Vergleich beider Filme offenbart m.E. die zentrale Schwäche von Kon Ichikawa Kriegsdrama: alle Kriegsteilnehmer - Agressoren und Überfallene, Soldaten und Zivilisten, Täter und Opfer, Schuldige und Unschuldige - sind vor dem Leid und dem Tod gleich. Damit lässt sich universale Menschlichkeit, buddhistische Langmut und ein Friede für Palast- und Hüttenbewohner begründen. So werden aber auch die künftigen "Wege zum Ruhm" nicht versperrt und Kriege nicht aus historischer Aufarbeitung heraus geächtet.

Musik und Buddhismus erteilen in diesem Film eine effektvoll ins Bild gesetzte Friedenslektion. Sie lassen jedoch auch ein Land und seine brutale Kriegsführung letztlich als Opfer - wovon? - erscheinen. Allenfalls wird die Selbstmordmentalität der japanischen Kriegsführung in Frage gestellt. Dieser fallen aber nur die eigenen Leute zum Opfer. Dass sie einem rücksichtslosen und kompromissunfähigen Eroberungswillen entstammt, bleibt unerkannt.

Der Blick auf Krieg und Zerstörung Ichikawa's gehört ans Ende des Ersten Weltkrieges, der den Wahnsinn des Krieges noch aus gemeinsamen Erschrecken erfasst. Der japanische Eroberungskrieg, wo immer er nicht als solcher im Bild erscheint und nur über das selbst erfahrene und verschuldete Leid reflektiert, eignet sich nicht mehr für ein solches ausgewogenes Anti-Kriegs-Epos. So verdienstvoll die frühe Botschaft der Versöhnung, die von diesem Film ausgeht, auch ist, ihr fehlt der ganze "erste Teil" ein ungeschönter Blick auf das, was die leidende und sentimentale Truppe angerichtet hat.


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