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Title A beautiful mind - Genie und Wahnsinn
Originaltitle: A Beautiful Mind
Regie: Ron Howard
Darsteller: Russell Crowe, Ed Harris, Jennifer Connelly
Erscheinungsjahr: 2001
Land: USA
Stichwort: Epilepsie, epileptischer Anfall, Anfälle, Behindertenfilm, Schizophrenie, Elektroschocktherapie
Release: 13.12.2001

Empfehlungen
Krankheitsbild

Handlung
Princeton Universität, 1947: Der geniale Mathematiker John Nash ist spezialisiert auf die Auflösung komplexer Codes. Er arbeitet für den amerikanischen Geheimdienst. Zunehmend leidet er unter Verfolgungswahn. Er erkrankt an paranoider Schizophrenie. Von seiner Frau behütet wird er wieder lebensfähig.



Weitere Info
Aufgenommen in die Epilepsie-Filmographie von Kerson, Toba et al.: Implacable Images: Why Epileptiform Events Continue to be Featured in Film and Television, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16793571
http://www.john-libbey-eurotext.fr/en/revues/medecine/epd/e-docs/00/04/1B/94/article.md

Nash wird seiner Schizophrenie wegen mit Insulin-Schock behandelt, der einen epileptischen Anfall auslöst.

"Nash wird zwar von Anfang an als Sonderling dargestellt, jedoch werden seine zunehmenden Wahnvorstellungen zunächst ganz plausibel in die Handlung eingebettet, d.h. der Zuschauer erlebt Nash's Wahrnehmung als Teil der filmischen Realität. Erst später wechselt der Blickwinkel zur Sichtweise seiner Mitmenschen, worauf sich beispielsweise sein Büro oder ein „Computerzentrum“ in das verwandelt, was es in Wirklichkeit ist: eine in den wahnhaften Phasen seiner Erkrankung erstellte, wirre Zettelwirtschaft. Auch treten Nash's Wahnfiguren (dargestellt z. B. durch Ed Harris) als zunächst glaubhafte Charaktere auf und entpuppen sich erst im Verlauf des Filmes als Phantasiegestalten." (Wikipedia)


A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn

Das Lügen der Bilder

John Forbes Nash sitzt am Schreibtisch und arbeitet, der Ehrgeiz. Andere haben schon veröffentlicht. »Ist mein Zimmergenosse ein Arsch?« spricht da jemand zu ihm und springt lächelnd auf Johns Schreibtisch, hockend wie ein Gnom. Der Bursche da wird Johns bester Freund werden und wenn er sich Jahrzehnte später von ihm verabschiedet, dann wird das eine Trauer sein und ein Triumph.

Die Geschichte, die Ron Howard in »A Beautiful Mind« erzählt, ist die des Mathematikers John Nash, der an hochgradiger Schizophrenie litt, sich mit reiner Willenskraft selbst therapierte und 1994 für seine spieltheoretischen Arbeiten den Nobelpreis für Wirtschaft erhielt. Dieser Film, der zu den großen Gewinnern der Oscar-Saison zählen sollte, ist ein wenig trivial und ein wenig oberflächlich. Vor allem aber ist er sehenswert. Vor allem ist Russel Crowe sehenswert. Genauer zu sein, er ist überragend.

Ron Howard zeigt uns, was Schizophrenie ist, vielmehr, er vermittelt einen Begriff davon. Denn der Befund als solcher ist für einen durchschnittlichen Menschen so aussagekräftig wie eine mathematische Formel. Doch wo die Formeln auch von den Bildern nicht verlebendigt werden können, die Krankheit kann es. Und Howard trägt den Bildern genau das auf, was ihnen so häufig, beinahe rituell vorgeworfen wird: er läßt sie lügen. Denn eben das, das Lügen der sich als Wirklichkeit gerierenden Bilder, ist die Krankheit. Der Mathematiker imaginiert Menschen und Situationen, die nur in ihm existieren. Und diesen Prozeß überträgt der Film auf seinen Zuschauer, lange so sieht, wie der Kranke sieht. Das vermittelt eine Art von sichtbaren Begriff der Krankheit – und eine Art von Trivialität. Denn diese Tagtraumbilder sind zum Teil so gewollt schlicht, dass wir im Nachhinein, wie im Kriminalfilm, alles erklären könnten – was natürlich auch bedeutet, dass der Film selbst, der ja immer im Präsens stattfindet, in diesen Momenten ästhetisch schlicht ist. Und natürlich ist diese Art von Erklärung, einmal erkannt, auch eine Trivialität per se, eine Versimplifizierung, die einen Verlust an geistiger Schärfe bedeutet. Diese Bilder sind für das Kino was das Modell für die Wissenschaft ist: sie lehren ein Problem verstehen, indem sie es simplifizieren. Das ist der Preis.

Und die Schauspielkunst von Russell Crowe ist ihn wert. Wie er in zerstreuter Beiläufigkeit den filigranen Verfall spielt, wie seine Gesichte sein Gesicht zeichnen, wie er mit dem körperlichen Verfall die geistige Aufrichtung bezahlt, das ist schlicht wundervoll. Wenn es um Kunst gegangen wäre, dann wäre, ist nach nach dem »Gladiator« der zweite Oscar gewesen. Dieses mal der richtige.

Autor: Henryk Goldberg (http://www.getidan.de/film/henryk_goldberg/2839/a-beautiful-mind-genie-und-wahnsinn)


Empfehlung:
Der Film gilt als informatives Portrait eines Menschen, der an Schizophrenie erkrankt ist.
siehe:http://students.cis.uab.edu/bassman9/Final%20Project.html



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