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Title An act of murder
Originaltitle: An act of murder
Regie: Michael Gordon
Darsteller: Fredric March, Edmond O'Brien, Florence Eldridge, Geraldine Brooks, Stanley Ridges
Erscheinungsjahr: 1948
Land: USA
Stichwort: Hirntumor, Krebs, Unfallfolgen, Unfalltod, gehbehindert, Literaturverfilmung
Release: 00.00.0000

Handlung
Richter Calvin Cooke, ein fürsorglicher Vater und liebevoller Ehemann, wendet "gnadenlos" das Gesetz an. Als er entdeckt, dass seine Frau Catherine an einem Hirntumor leidet, will er mit einem Autounfall für sich und seine Frau ein Ende machen, überlebt aber mit einer Gehbehinderung den für sie tödlichen Unfall. Schuldgefühle bringen ihn nach der teilweisen Genesung dazu seine Tat zu bekennen. Die Verhandlung findet iin dem Gericht statt, wo er selbst oft zu Gericht sass.


Weitere Info
aka Live today for tomorrow
nach der Erzählung von Ernst Lothar "The Mills of God"

siehe den vollständigen Film http://www.youtube.com/watch?v=hmJ8ZgZ37u4

In der ersten Szene lehnt Richter Cooke, der den Spitznamen "old man maximum" trägt, den Versuch des Verteidigers David Douglas ab, einen Mörder und seine Tat zu erklären. Diese sei nicht auf Planung sondern auf "mental and emotional dislocation" zurückzuführen.

Cathrine geht zu einem befreundeten Neurologen wegen Kopfschmerzen und Augenproblemen. Die gezeigten Untersuchungen umfassen körperliche Untersuchung (rechts,links-Empfindlichkeit), Augenhintergrund, EEG, Röntenaufnahmen des Schädels. Obwohl er seine Patientin beruhigend entlässt, bereitet der Arzt sich sofort auf das Schlimmste vor. Er teilt dem Ehemann mit, dass Cathrines Fall "hoffnungslos" ist.
Während eines Kirmesbesuchs erlebt Cathrine dramatisches Doppelsehen und Kopfschmerzen. Nur mit angeblichem "Asperin", das aber ein potentes und hochgiftiges Schmerzmittel ist und das er vom Arzt bekommen hat, können die anfallartigen Kopfschmerzen gelindert werden. Aber nur für kurze Zeit. Calvin ruft den Arzt an und bittet verzweifelt um Hilfe. Cathrine entdeckt inzwischen ihre Diagnose. Bei einem Zwischenhalt versagt Cathrine's rechte Hand, die Schmerzen nehmen zu.
Kurz darauf fährt Cooke den Wagen in den Abgrund.

Richter Cooke versucht wenig später sich selbst richten zu lassen, indem er sich des Mordes für schuldig erklärt. Verteidiger Douglas, der heimliche "Verlobte" seiner Tochter, übernimmt gegen Cookes Willen dessen Verteidigung und bringt zur Erklärung des Mord-Selbstmordes vor, Cooke sei "emontional unbalanced" gewesen. Im übrigen lässt er seinen Verdacht überprüfen, ob Catherine nicht schon tot war vor dem Unfall. Dies ist der Fall. Cathrine hatte eine Überdosis des giftigen Schmerzmittels genommen. Es war also Doppelselbstmord. Der Mord fand "nur" intentional statt.
Das Gericht spricht Cooke rechtlich frei und verurteilt ihn moralisch.
Richter Cooke will von nun an Intentionen bei seiner Rechtsprechung berücksichtigen: "A man's heart must be considered."

Hirntumor, die besondere Krebserkrankung
In 26 Spielfilmen von „Bildstörung“ spielt Hirntumor eine – fast immer fatale – Rolle. In dieser Zahl inbegriffen sind zwei Schicksale, die in wiederholten Versionen erzählt werden. 11 Filme erzählen die letzten Wochen des „Seewolfs“ Wolf Larsen und 6 Filme sind der Diagnose, der operativen Heilungsversuche und des schliesslichen Todes von Dr. Green aus der amerikanischen Arztserie „E.R.“ gewidmet.
Bis auf die Ausnahme einer Fehldiagnose (Noch einmal Ferien, Wayne Wang, 2006) sind die Betroffenen in ihren eigenen Augen und denen ihrer Ärzte, Angehörigen oder Freunde unmittelbar vom Tod bedroht. Häufig reagieren sie auf diese Extremsituation mit einer spontanen Entscheidung, noch einmal das Leben zu geniessen bzw. sich einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen.
In 12 Filmen (die „Wiederholungen“ mit Dr. Green eingeschlossen) offenbart sich der Hirntumor durch epilepsiespezifische Symptome bzw. Vorkommnisse, die als solche eingeschätzt werden können (siehe „Homer und Eddie“; „Law & Order: New York. Krankhaftes Verlangen“) Zwar sind die gezeigten epileptischen Anfälle die mit Abstand dramatischste Gestalt der Symptome, da sie Gran-mal-artig verlaufen, ein besonderes Schicksal der Betroffenen wird damit aber nicht erzählt.- Es bleibt keine Zeit. Die Krankheit hat als Offenbarung der Grunderkrankung nur narratologische Funktion.
Im Fall Wolf Larsen, der schon seit unbestimmter Zeit an Ausfällen leidet, die der Tumor in seinem Gehirn verursacht, modelliert die Erkrankung und ihre Symptome auch das Verhalten des Betroffenen. Er beweist einerseits seine rastlose, allen überlegene Energie auch in der Auseinandersetzung mit der Krankheit. Sein durch die Verschärfung der Krankheit eingeleiteter Verfall erst erlaubt es den anderen Protagonisten – allen voran seinem zwiespältigen Bewunderer Humphrey van Weyden – seiner Herr zu werden.
Filme, die das Schicksal von Menschen zeigen, die an einem Hirntumor leiden, geben den Betroffenen bzw. ihren Helden keine Zeit, sich zu wandeln bzw. einen Lebensrückblick einzuleiten. Darin sind sie gegenüber anderen Krebserkrankungen besonders. Das Leben der Betroffenen bekommt eine dramatische Wende, es lässt sich nicht mehr gestalten. Siehe zu dieser narratologischen Auswirkung z.B. den Film „Mein Leben ohne mich“ (Mein Leben ohne mich. Isabel Coixet, 2005; siehe auch Kurt Schmidt, Harte Prüfung. Krebs im Spielfilm. In: Heiner, Gruber: Bildstörungen, S.55 – 63 „Der Krebstod kommt langsam, er zwingt den Menschen, sich mit ihm auseinanderzusetzen, er verlangt eine Stellungnahme.“ S. 55)
(stefan heiner)


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